Keine ruhige Nacht verbrachte die Feuerwehr St.Veit/Glan vom 24. auf 25. Oktober 2005. Nachdem um ca. 00:20 Uhr ein Triebfahrzeug der ÖBB im Bereich des Hauptbahnhofes St.Veit/Glan Feuer gefangen hatte, brannte es gegen ein Uhr erneut. Dieser Brand sollte 175 Feuerwehrmännern des Bezirkes St.Veit/Glan des Schlafes berauben.
Die Kameraden der Feuerwehr St.Veit/Glan waren wie geschildert erst kurz vorher von einem Einsatz zurück ins Rüsthaus gekommen, als die Ehefrau eines Feuerwehrmannes telefonisch von einem Brand im Bereich der Gewerbesiedlung berichtete. Sofort rückten das TLFA1000, TLFA4000 sowie die DL30 aus, parallel dazu wurde erneut die Bereitschaftsgruppe mittels stillem Alarm alarmiert (01:01 Uhr). Unmittelbar darauf wurde der Einsatzleiter von den Disponenten der LAWZ informiert, dass mittlerweile unzählige Notrufe von einem Grossbrand und meterhohen Flammen berichteten. Es wurde daraufhin bereits um 01.02 Uhr Alarmstufe 3 für die Feuerwehr St.Veit ausgelöst und somit 10 Feuerwehren mittels Sirene alarmiert.
Lage:
Bereits auf der Anfahrt war eine sehr starke Rauchentwicklung erkennbar, beim Eintreffen stand das ca. 50x20m grosse Gebäude, das zur fast zur Gänze aus Holz errichtet war, in Vollbrand. Mehrere LKW waren auf dem Gelände des ehemaligen Sägewerkes, das zur Firma Hasslacher gehörte, in unmittelbarer Nähe zum Brandobjekt abgestellt und waren massiv gefährdet.
Der Einsatz:
Primär wurde Hauptaugenmerk auf den Schutz der LKW und deren Ladung gelegt. Parallel dazu wurde ein umfassender Angriff vorbereitet. Vom Fahrzeugkommandanten des ersten Fahrzeuges wurden die nach und nach eintreffenden Kräfte zu deren Aufgabengebiete zugewiesen. So wurden nur Tanklöschfahrzeuge zur unmittelbaren Brandbekämpfung beordert, sämtliche Löschfahrzeuge hatten den Auftrag, die Wasserversorgung aus dem ca. 200m entfernten Obermühlbach sicherzustellen. Eine weitere Zubringerleitung wurde von einem Hydranten, der sich direkt bei der Einfahrt zum Gelände befindet, aufgebaut.
Da die Einsatzleitung bestrebt war, die LKW aus der Gefahrenzone zu bringen, wurde versucht, die Zulassungsbesitzer telefonisch zu erreichen, was aber leider misslang. So mussten die Fahrzeuge teilweise aufwändig mit einem Hydroschild geschützt werden.
Einen weiteren Unsicherheitsfaktor stellte ein Stromverteiler der KELAG dar. Um sicherzugehen, dass bereits eine Totalabschaltung des Stromes erfolgt war, wurde die KELAG veständigt.
Etliche Probleme bereiteten auch einige noch immer im Gebäude befindlichen Ölfässer, die nach und nach mit dumpfen Knällen explodierten und eine grosse Brandlast darstellten.
Da grosse Teile des Stadtgebietes kurzfristig ziemlich stark verraucht waren, wurde auch der Bürgermeister und Landtagsabgeordnete Gerhard Mock verständigt. Zum Glück waren jedoch Evakuierungen schlussendlich doch nicht notwendig.
Da auch bereits von Anfang an ein langwieriger Einsatz absehbar war, wurde die Versorgung der Mannschaft mittels Getränken sichergestellt.
Um ca. 03:30 Uhr konnten die letzten Feuerwehren vom Einsatzort abrücken, wobei das TLFA4000 sowie das KRFA St.Veit mit 10 Mann die Brandwache bis 06.00 Uhr übernehmen. Um 06.00 Uhr erfolgt die Ablöse, es muss damit gerechnet werden, dass der Einsatz zumindest bis in die Mittagsstunden andauern wird.
Resümee:
Als sehr positiv für den Einsatzverlauf stellte sich die Tatsache heraus, dass sehr schnell Alarmstufe 3 ausgelöst wurde, so stand innerhalb kurzer Zeit eine grosse Anzahl an Mannschaft und Gerät zur Verfügung. Dadurch konnte der Brand bereits nach einer Stunde unter Kontrolle gebracht und schlussendlich mehrere LKW vor den Flammen geschützt werden.
Statistik:
FF St.Veit/Glan - 10 Fahrzeuge, 40 Mann
FF St.Donat – 2 Fahrzeuge, 16 Mann
FF Hörzendorf Projern – 2 Fahrzeuge, 9 Mann
FF Treffelsdorf – 2 Fahrzeuge, 15 Mann
FF Obermühlbach – 2 Fahrzeuge, 9 Mann
FF Kraig – 2 Fahrzeuge, 10 Mann
FF Liebenfels – 2 Fahrzeuge, 11 Mann
FF Thalsdorf – 2 Fahrzeuge, 21 Mann
FF Launsdorf – 3 Fahrzeuge, 16 Mann
FF Althofen – 4 Fahrzeuge, 28 Mann
BFK St.Veit - 1 Fahrzeug, 1 Mann
Polizei – 2 Fahrzeuge, 4 Mann
Somit standen insgesamt 180 Mann mit 34 Fahrzeugen im Einsatz. Brandursache und Schadenshöhe sind derzeit noch nicht bekannt.
© LM Jürgen Sampl, FF St.Veit
Einsatzbilder © Freiwillige Feuerwehr St.Veit an der Glan