Am Sonntag, dem 13. Jänner 2008 um 10:37 Uhr wurde die Feuerwehr Althofen mittels Personenrufempfänger zu einem technischen Einsatz nach St. Veit an der Glan alarmiert.
Durch einen technischen Defekt kam es im 2. OG im Bundesschulzentrum St. Veit/Glan zu einem enormen Wasseraustritt. Bis in den Keller wurden fast alle Räume überflutet.
Von der Einsatzleitung St. Veit/Glan wurde das Katastrophenschutzfahrzeug des KLFV aus Althofen zur Unterstützung angefordert. Insgesamt standen sechs Feuerwehren, über fünf Stunden, mit einem großem Aufgebot an Pumpen und Wassersaugern im Einsatz, um das mehrstöckige Gebäude trocken zu legen.
Nach der Reinigung der Gerätschaften konnte die Feuerwehr Althofen gegen 15:00 Uhr die Einsatzbereitschaft wieder herstellen.
Mannschaftsstärke: 16
Detailierter Einsatzbericht der zuständigen Feuerwehr St. Veit/Glan [BM Jürgen SAMPL]:
Rohrbruch in Bundesschulzentrum - Schulfrei für 1.200 SchülerInnen
Am Sonntag, den 13.01.2008 wurde die FF St.Veit/Glan um 10.08 Uhr von der LAWZ mit dem Einsatzstichwort „Technischer Einsatz – Rohrbruch im Bundesschulzentrum St.Veit/Glan“ alarmiert. Innerhalb von nur 5 Minuten erreichte das erste Fahrzeug den Einsatzort, wo eine Schadenslage in Millionenhöhe vorgefunden wurde.
Die Aula war komplett unter Wasser. Über die Stiegen schoss Wasser wie über einen Wasserfall herab. Nach kurzer Erkundung wurde festgestellt, dass das Wasser bei einer Entkalkungsanlage in der im zweiten Stock gelegenen Küche der HLW (Höhere Lehranstalt für Wirtschaftliche Berufe) austritt. Nach dem Abdrehen der Ventile konnte der Wasseraustritt gestoppt werden. Bei der weiteren Erkundung musste festgestellt werden, dass sich dass Wasser bereits über sämtliche Stockwerke großflächig verteilt hatte. Es stand schätzungsweise eine Fläche von 6.000 m² unter Wasser, teilweise waren bereits Deckenverkleidungen aus Gipskarton eingestürzt.
Da mit den alarmierten Kräften kein Auslangen gefunden werden konnte, wurden unverzüglich weitere Feuerwehren, unter anderem die FF Althofen mit den dort stationierten Geräten des Katastrophenlagers, alarmiert.
In der ersten Phase musste mit mehreren Problemen gekämpft werden. Zum einen galt es, eine Prioritätenliste zu erstellen, da mehrere empfindliche Bereiche der Schule betroffen waren (Serverraum, EDV-Lagerraum, drei Informatiksäle, Bibliothek, Chemiesaal…). Des Weiteren war durch den Wasserschaden die Stromversorgung teilweise zusammengebrochen. Das verbleibende Stromnetz war durch die Vielzahl an eingesetzten Geräten (19 Restlossauger und 2 Tauchpumpen) schnell überlastet. Und da sich zwei Schulen (HLW und Bundesgymnasium) in einem Gebäude befinden, war es in der Erstphase nicht möglich, einen Hauptschlüssel für beide Gebäudeteile zu organisieren.
So gut es ging, wurden die Geräte in den Server- und EDV-Räumen sowie im Musikraum mit Planen abgedeckt. Im Chemiesaal wurde zum Glück kein Wassereinbruch von oben festgestellt. Die Stromversorgung wurde über mehrere Notstromaggregate, die vor dem Gebäude in Stellung gebracht wurde, sichergestellt. Ungefähr ein Drittel der 10.000 Bücher, die sich in der Bibliothek befanden, wurden in einen trockenen Raum umgelagert.
Parallel zum Feuerwehreinsatz wurde auch die Verständigungskette in Gang gesetzt. Über die beiden Direktoren der Schulden wurden an die 30 Lehrkräfte in die Schule beordert, die ihrerseits sofort begannen, die eigenen Lehrmittel in Sicherheit zu bringen. Zusammen mit Bürgermeister LAbg. Gerhard Mock und Mayer Horst (Vertreter der Bezirkshauptmannschaft) wurde ein Einsatzstab gebildet, um die Vorgehensweisen abzustimmen.
So wurde auf Anraten der Feuerwehr unverzüglich eine Spezialfirma mit Entfeuchtungsgeräten verständigt, die noch vor dem Ende des Feuerwehreinsatzes mit 50 Entfeuchtungsgeräten an der Einsatzstelle eintraf.
Da von Anfang an klar war, dass es sich hier um einen langwierigen Einsatz dauern wird, wurde eine Versorgungseinheit gebildet, die sich um Getränke und Essen für die eingesetzten Kräfte kümmerte.
Von den beiden Direktoren wurde entschieden, dass für den darauf folgenden Tag schulfrei gegeben wird, da weiterhin Deckenelemente Einsturz gefährdet sind und für die Sicherheit der Schüler nicht gewährleistet werden kann. Weiters konnten die tatsächlichen Schäden noch nicht genau eruiert werden. Somit haben mehr als 1.200 Schüler für zumindest einen Tag schulfrei, Lehrkräfte müssen sich jedoch für Aufräumarbeiten in der Schule einfinden. Für Montag 08:00 Uhr wurde eine Krisensitzung, bei der die weitere Vorgehensweise besprochen wird, anberaumt.
Nach fünf Stunden konnten die Feuerwehren wieder in die Rüsthäuser einrücken. Die Schadenshöhe ist enorm und dürfte zwischen 1.000.000 und 1.500.000 Euro liegen. Trotzdem konnte durch den raschen Einsatz der Feuerwehren ein Schaden von mindestens 500.000 Euro verhindert werden.
Eingesetzte Kräfte:
FF Althofen [16 Mann]
Polizei [1 Fahrzeug, 2 Mann]
Behörde [3 Mann]
Lehrkräfte [30 Personen]
Ort:
St. Veit/Glan [Bundesschulzentrum]
Feuerwehr Hörzendorf-Projern
Mannschaft: 9
Fahrzeuge: 2
Feuerwehr Liebenfels
Mannschaft: 5
Fahrzeuge: 1
Feuerwehr St. Donat
Mannschaft: 15
Fahrzeuge: 2
Feuerwehr St. Veit an der Glan
Mannschaft: 34
Fahrzeuge: 8
Feuerwehr Treffelsdorf
Mannschaft: 13
Fahrzeuge: 2